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Die gotische Jacobikirche ist neben dem Rathaus das dominierende Bauwerk am historischen Marktplatz. Sie entstand in der Zeit von 1457 bis 1542 anstelle der ursprünglichen romanischen Marktkirche. Die Bauzeit der Jacobikirche betrug aufgrund ständigen Geldmangels 85 Jahre.
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Die Kirche ist reichhaltig ausgestattet. Unter anderem gehört eine wertvolle funktionstüchtige Hildebrandt-Orgel aus dem Jahr 1728 zum Inventar.
Ebenso wie ein vergoldeter Flügelaltar mit 20 geschnitzten Holzfiguren, der im Jahre 1358 erstmals erwähnt wird. Auf dem Altar befinden sich wertvolle Gemälde. Der bronzene Taufkessel und das Chorgestühl aus Eichenholz entstanden zu Beginn des 16. Jahrhunderts.
Die reich verzierte Renaissance-Kanzel der Kirche, die von einer Petrusfigur getragen wird, stammt aus dem Jahr 1593.
Außerdem sind eindrucksvolle Grabdenkmäler im Inneren der Kirche zu sehen, etwa das von Kaspar Tryller und dessen Frau. Die Male entstanden im Jahr 1618.
1665 wurden die Emporen in die Kirche eingebaut. Aus dieser zeit stammt auch die aufwendige Bemalung des Kirchenschiffs.
Eine Kuriosität bietet der Kirchturm, dessen Errichtung 1514 begann. Er ist stark nach Westen geneigt. Dies ist vermutlich eine Folge des Umstandes, dass der auf einem zugeschütteten Wallgraben errichtet wurde.
In Sangerhausen hat man daraus eine Legende gemacht und berichtet, dass sich der Turm vor den Besuchern, die von Westen her in die Stadt kommen, verneigen würde. Im Volksmund heißt der Turm deshalb auch nur “Schiefer Jacob”.
An der Ostseite des Kirchturms findet man neben der Uhr eine Besonderheit: Eine vergoldete Mondkugel aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Mondphasen an.
Der aufmerksame Betrachter findet überall im Kircheninneren das Muschelsymbol, das typisch für alle Kirchen ist, die dem Heiligen Jacobus geweiht sind. Ein Abbild Jacobus des Älteren mit Pilgerstab und -muschel findet sich im dritten Schlusstein des Chorraumgewölbes.
Die Jacobikirche ist Teil einer einstigen Pilgerstraße, die heute noch als der bekannte nach Santiago de Compostela führende Jacobsweg in Nordspanien besteht.
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